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EU-Verpackungsgesetzgebung: Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Oct 11, 2023Oct 11, 2023

Von Patricia Fosselard

Patricia Fosselard ist Generalsekretärin von Natural Mineral Waters Europe.

05. Juni 2023

@PFosselard

Im vergangenen November veröffentlichte die Europäische Kommission ihren Vorschlag für eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR), in dem sie Maßnahmen zur Reduzierung von Verpackungsabfällen vorstellte.

Der Vorschlag schafft zwar wichtige Grundlagen für eine stärker kreislauforientierte Wirtschaft, schafft jedoch nicht die notwendigen Voraussetzungen dafür, dass unsere Mitglieder den Kreislauf ihrer Verpackungen vollständig schließen können.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass der starre Ansatz zur Wiederverwendung im Vorschlag die Investitionen der Wertschöpfungskette in das Recycling gefährdet und die Rentabilität vieler Unternehmen, insbesondere unserer vielen KMU, gefährdet.

Die Änderungsvorschläge der Abgeordneten Frédérique Ries bieten in beiden Aspekten große Fortschritte. Allerdings muss noch mehr getan werden, um Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz bei Getränkeverpackungen zu ermöglichen.

Sammlung und Zugang: Schlüsselfaktoren für die Einbeziehung recycelter Inhalte

Sowohl die Einwegkunststoffrichtlinie als auch die PPWR sehen bis 2030 Ziele für den Recyclinganteil von PET-Getränkeflaschen von 30 % vor. Das Erreichen dieser Ziele setzt voraus, dass Hersteller Zugang zu einer ausreichenden Menge recycelten PET (rPET) haben.

Derzeit ist dies nicht der Fall, da die Verpackungssammlung in den meisten EU-Ländern ohne Pfand- und Rückgabesystem (DRS) unzureichend ist. Die Herabstufung von rPET-Flaschen durch andere Branchen zu nicht recycelbaren Anwendungen ist ein weiteres großes Problem für Getränkehersteller.

Um die Verfügbarkeit von rPET sicherzustellen, sind zwei wesentliche Maßnahmen erforderlich. Der erste ist der obligatorische Einsatz von DRS, wie von der Kommission vorgeschlagen. DRS liefert durchschnittlich 40 % höhere Sammelquoten als standardmäßige Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung (EPRs). Sie sollten in der gesamten EU zwei Jahre vor dem Inkrafttreten der Recycling-Inhaltsziele einsatzbereit sein.

Zweitens muss Getränkeherstellern vorrangiger Zugang zum recycelten Material aus ihren Flaschen gewährt werden, sowohl als Mindestanforderung für DRS als auch für EPRs, wie von den ITRE- und IMCO-Berichterstattern Toia und Joron vorgeschlagen.

Für die Wiederverwendung von Inhalten sollten Flexibilität und Komplementarität gelten

Ein Aspekt, der transformativ sein wird, sind die eingeführten Maßnahmen für Mehrwegverpackungen. Der Berichtsentwurf des Europaabgeordneten Ries schlägt vor, die verbindlichen Vorgaben für Mehrwegverpackungen von einzelnen Herstellern aufzuheben.

Dieser Ansatz steht im Einklang mit praktischen und ökologischen Überlegungen in unserer Branche. Für die Umstellung auf wiederverwendbare Verpackungen wären sehr erhebliche Investitionen erforderlich, ohne dass die Einzelhändler ihre neuen Produkte von jedem Hersteller beziehen können.

Solche Investitionen würden unweigerlich mit den laufenden Investitionen in das Kreislaufrecycling konkurrieren und eine Bedrohung für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) darstellen, die das Rückgrat unserer Branche bilden.

Aus ökologischer Sicht hängt der Nutzen der Wiederverwendung gegenüber dem Recycling im geschlossenen Kreislauf stark vom Kontext ab. Für Hersteller von natürlichem Mineralwasser und Quellwasser, die in ländlichen Gebieten tätig sind, wird die Verpflichtung zur Abfüllung an der Quelle aufgrund der Entfernungen von der Quelle bis zur Verkaufsstelle ein wichtiger Faktor sein.

Die Ermöglichung von Komplementarität und Flexibilität zwischen Wiederverwendung und Recycling, wie von der Europaabgeordneten Patrizia Toia vorgeschlagen, würde es der Industrie ermöglichen, gemeinsam einen sinnvollen Weg zur Wiederverwendung einzuschlagen.

2 Schritte vorwärts, keine Schritte zurück

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des natürlichen Mineralwassergeschäfts, vom Quellenschutz bis zur Kreislaufwirtschaft bei der Verpackung.

NMWE unterstützt die Überarbeitung der Verpackungsgesetzgebung. Während wir uns für die hier erwähnten Verbesserungen des Vorschlags einsetzen werden, ist es noch wichtiger, dass die Fortschritte, die bereits im Berichtsentwurf von Europaabgeordnetem Ries enthalten sind, auch im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsprozesses erhalten bleiben.

Die Gewährleistung der Nachhaltigkeit von Verpackungen ist eine komplexe Aufgabe und erfordert die Zusammenarbeit von Industrie, Politik und NGOs, die das Thema mit Ehrgeiz, Pragmatismus und Flexibilität angehen.

In einer Beziehung mit

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Natural Mineral Waters Europe erstellt. Natural Mineral Waters Europe ist ein gemeinnütziger Handelsverband, der sich dafür einsetzt, dass die hohen Sicherheits-, Qualitäts- und Umweltstandards natürlicher Gewässer anerkannt und aufrechterhalten werden.

Sammlung und Zugriff: Schlüsselfaktoren für die Integration recycelter Inhalte. Flexibilität und Komplementarität sollten für die Wiederverwendung von Inhalten gelten. 2 Schritte vorwärts, keine Schritte zurück. In Partnerschaft mit