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Während der Rest Deutschlands am Wochenende über die verspätete Ankunft des Novembers zitterte, rieben sich die Winzer des Landes vor Freude – und zum Aufwärmen – die Hände und begannen dann mit der Arbeit.
Nach zwei Nächten mit Frost – und in einigen Regionen sogar Schnee – schwärmten die Teams am Sonntagmorgen im Morgengrauen durch die Weinberge im östlichen Weinanbaugebiet Saale-Unstrut.
In Thermojacken und Stirnlampen pflückten sie den Rest der diesjährigen Ernte und sammelten fast 700 kg gefrorene Riesling-Trauben. Die noch gefrorenen Trauben werden schnell gepresst und ergeben eine beliebte Spezialität: Eiswein.
Für die Herstellung des süßen, konzentrierten Dessertweins gelten strenge Regeln. Trockenes Wetter ist ebenso wichtig wie Temperaturen von mindestens minus sieben Grad an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Ein schneller Kälteeinbruch in der vergangenen Woche hat die Eisweinernte früh eingeläutet, die oft erst zu Weihnachten oder gar nicht erfolgt. Aufgrund des milden Wetters in den Jahren 2019 und 2020 gab es überhaupt keinen Eiswein.
„So einen frühen Termin hatte ich in meinen 20 Dienstjahren noch nie“, sagte Hans Albrecht Zieger, Vorsitzender des Winzerverbandes Freyburg-Unstrut.
Während es Hinweise darauf gibt, dass Eiswein erstmals im antiken Rom hergestellt wurde, stammen die ersten modernen Aufzeichnungen über die Herstellung aus dem nordbayerischen Frankenland aus dem Jahr 1794. Im 19. Jahrhundert wurden nur sechs Eiswein-Ernten dokumentiert.
Spezialisiert auf die Delikatesse sind heute ostdeutsche Weinanbaugebiete, insbesondere Sachsen. Am Sonntag um 5 Uhr morgens schickten 25 Winzer östlich von Dresden Teams in die klirrende Kälte, die innerhalb einer Stunde mit ihrer Beute zur sofortigen Kelterung zurückkamen.
„Da der Gefrierpunkt niedriger ist als der von Wasser, ist es möglich, aus den Trauben einen konzentrierten und extraktreichen Most zu gewinnen“, erklärt Herr Martin Junge vom Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth.
In diesem Jahr wurden in der Hoffnung auf einen kühlen Winter nur 1.000 Rebstöcke der Sorte Traminer mit Weintrauben zurückgehalten – eine Wette, die sich nun ausgezahlt hat.
Aber angesichts der geringen Weinmengen, die aus den gefrorenen Trauben entstehen, ist Eiswein eine immer teurere Delikatesse.
Nur 250 Flaschen des neuesten Eiswein-Jahrgangs von Wackerbarth sind im Angebot, eine kleine 375-cl-Flasche kostet 200 Euro.
„Angesichts des Klimawandels“, sagte Herr Junge, „würden wir alle 10 Jahre gerne einen Eiswein in die Flasche bekommen.“